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Das vom Parlament vorgeschlagene Rüstungsprogramm 1999 wurde um 22,5 % gekürzt

10. Mai 1999


Radschützenpanzer 93 Piranha - während der Uebung Mobility

Das vom Bundesrat genehmigte Rüstungsprogramm 1999 beträgt 1019 Millionen Franken, davon gehen 76 % an Schweizer Firmen. Im Vergleich zu den 1315 Millionen Franken im Jahr 1998 ist dies eine Reduktion von 22,5 %.

Von dem abgesehen, gibt es keine markante Veränderung, das Programm deckt 60% der laufenden Beschaffung von neuen Systemen (vor allem Florako), sowie 1998 zurückgestellten Beschaffungen.


Ein Budget im freien Fall

Die dem Verteidigungsdepartement auferlegten Kürzungen des Budgets schlagen sich nun auch im Rüstungsprogramm nieder, welches 1997 noch 1373 Millionen Franken betrug. Seit 1987 beträgt die Reduktion gar 650 Millionen. Die Rüstungskosten reduzieren sich zwischen 1990 und 2001 um 53 %.

Dieser freie Fall der Mittel zur Beschaffung verzögert die Indienststellung von neuem Material, wie die neue Munition für die 12cm Minenwerfer und die kleinen Funkgeräte SE-135 und SE-138, welche ursprünglich für das Programm 1998 vorgesehen waren. Es verhinderte auch die Beschaffung einer zweiten Serie von 15,5 cm Festungskanonen des Typs Bison.


Funkgerät SE-135

Übermittlung: Die Revolution geht weiter

Noch in diesem Jahr wird es bei der Übermittlung bedeutende Veränderungen geben. Mit der zweiten Phase des Integrierten Militärischen Fernmeldesystem (IMFS) werden die veralteten SE-125 mit 9000 kleinen Funkgeräten des Typs SE-135 und SE-138 ersetzt. Diese Beschaffung passt zu den Geräten des Typs SE-235, den neuen Feldtelefonen (1996) und den neuen Richtstrahlstationen für die Übermittlung.

Diese mit der Armee 95 gestartete Revolution soll in Zukunft garantieren, dass durch Eingabe einer Rufnummer automatisch Verbindung zwischen den Funk- sowie den Draht- und Richtstrahlnetzen hergestellt werden kann.


Luftraum: Florako zum Letzten

Ein weiterer grosser Teil des Rüstungsprogrammes 1999 besteht aus dem Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystems, der zweiten Etappe des Systemes Florako. Um ein Jahr verzögert, wird es vom französisch-amerikanischen Konsortium Raytheon-Thomson und einigen Schweizer Unterlieferanten geliefert. Florako wird schrittweise zwischen 2001 und 2004 das veraltete Florida ersetzen.

Eine erste Etappe dieser Beschaffung kostete 1998 rund 489 Millionen Franken. Mit 239 Millionen Franken soll die zweite und letzte Etappe der Beschaffung abgeschlossen werden. Sie enthält die Integration von zwei neuen Militärradaren, welche die Verfolgung von ausgewählten Flugobjekten ermöglichen, sowie die Integration eines Systemes, welche die Elektronik der F/A 18 an das aktuelle TAFLIR-System adaptieren soll.


Mercedes Sprinter - 400 Stücke werden gekauft

Mobilität am Boden: militärische und zivile Fahrzeuge

Um die Mobilität, Feuerkraft und Schutz der Infanterie zu erhöhen, wird eine dritte Tranche von 105 Radschützenpanzern Piranha beschafft. Hergestellt werden sie von der Schweizer Firma Mowag. Diese Fahrzeuge werden Füsilierbataillonen zugeteilt und ab 2001 stehen sie mit weiteren bereits beschafften 410 Piranhas im Einsatz.

Das Programm 1999 enthält zudem den Kauf von zivilen Transportfahrzeugen. Zum einen Teil 400 zivile Lieferwagen vom Typ Mercedes Sprinter sowie 325 zivile Lastwagen vom Typ Iveco. Diese Lastwagen sind mit einer Ladefläche ausgestattet, welche die Verladung von verschiedenen Gütern erleichtern soll.


Intelligente Munition, Simulationen und Rettung

1998 zurückgestellt, werden die neuen 12 cm Minenwerfer-Kanistergeschosse beschafft. Diese Produkte heissen Strix und stammen von der Schwedischen Bofors. Es handelt sich um intelligente Munition, welche auf eine Distanz von 7 km verschossen wird und dort gegen gepanzerte Ziele wirkt. Sie sind zuerst für die Festungsminenwerfer vorgesehen, dies ab dem Jahr 1999/2000. Die 15,5 cm Kanonen erhalten ihrerseits auch neue Kanistermunition.

Vorgesehen sind zudem die weitere Einführung des Elektronischen Taktiksimulators (ELTAM), dieser verbindet die Lücke zwischen dem Elektronischen Schiesssimulator ELSALEO (auf Stufe Gruppe/Zug) sowie den Führungssimulator 95 (Stufe Brigade)

Zu guter Letzt erhalten die Rettungstruppen Beleuchtungs- und Stromversorgungs-sortimente.


Strix Munition - 12-cm-Minenwerfer-Kanistergeschosse 98

Übersicht über das Rüstungsprogramm 1999

  • Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystem FLORAKO, 2. Beschaffungsschritt: 239 Millionen
  • Richstrahlsysteme R-905: 103 Millionen
  • Funkanschluss zum Integrierten Militärischen Fernmeldesystem, Phase 2: 60 Millionen
  • Funkgeräte SE-135 und SE-138: 83 Millionen
  • 12-cm-Minenwerfer-Kanistergeschosse 98: 97 Millionen
  • 15,5-cm-Kanistermunition 88/99: 98 Millionen
  • Radschützenpanzer Infanterie: 132 Millionen
  • Zivile Lieferwagen: 30 Millionen
  • Neue Lastwagengeneration: 85 Millionen
  • Elektronischer Taktiksimulator für die mechanisierten Formationen: 68 Millionen
  • Beleuchtungs- und Stromversorgungssortimente für die Rettungstruppen: 24 Millionen

Oblt Ludovic Monnerat & Lt Adrian Muller






Quellen

VBS Pressecommuniqué, Mercedes Benz, Bofors, Schweizer Armee 99 (Huber Verlag)



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